Waren es vor der Saison noch 12 einsatzfähige Spielerinnen, standen am vergangenen Samstag aufgrund von Schwangerschaft, Urlaub und drei Verletzten nur noch sieben. Für Notfälle stand Tanja Heusinger aus der zweiten Damenmannschaft aushilfsweise zur Verfügung. So ersatzgeschwächt war die TSV gezwungen, positionsfremd zu tauschen, eine der drei Mittelblockerinnen musste sich im Außenangriff zurecht finden.
Im ersten Satz machten sich die Bergsträßerinnen durch viele eigene Fehler das Leben selbst schwer. Der Plan, mit Laura Kilgus über Position 4 und Lisa Emmrich über die Mittelposition zu gehen, ging gar nicht auf. Beide fanden nicht ins Spiel. Trotzdem hielt Auerbach bis zum Stande von 16:16 noch gut mit, aber dann lief gar nichts mehr. Kurze Zeit später ging der erste Satz mit 17:25 verloren.
Schnell hakten die Gastgeberinnen den ersten Satz ab und stürzten sich in den zweiten. Hier lief es nun um einiges besser als im ersten. Zwar liefen die TSVler erst einmal einem 5:9 hinterher aber bei 15:15 gelang der Ausgleich. Begünstigt durch viele Fehler der Gegner aus Karben zog die TSV bis auf 23:20 davon. Doch dann gelang es trotz vieler Dankebälle und sehr einfach geschlagener Bälle des Gegners nicht, den Sack zuzumachen. Zwei Satzbälle sollten nicht reichen und so hatte am Ende Karben die Nase mit 25:27 vorn. „Die Dankebälle waren der blanke Horror. Eigentlich konnte man sagen, dass ein Dankeball für uns postwendend zu einem Dankeball für den Gegner wurde. Schön war allerdings zu sehen, dass unser Block in dieser Phase besser ins Spiel fand und uns so einige Blockpunkte gelangen.“ Ließ Trainer Alex Strübig nach dem Spiel vernehmen.
Im dritten Satz zeigte sich ein ähnliches Bild. Die beiden Mittelblockerinnen Laura Kilgus und Lisa Emmrich tauschten die Positionen, was deutlich besser funktionierte. Anfangs lag Auerbach mit 2:5 zurück, arbeitete sich mit guten Blockaktionen sowie einigen tollen Angriffen auf 7:7 heran und lag kurz vor Schluss mit 18:16 und 22:20 sogar vorne. Doch erneut zeigte sich das neue Problem der Saison: die entscheidenden letzten Punkte macht der Gegner. Die TSV hatte bei 24:23 die große Chance auf den Satzgewinn, doch das Schiedsgericht entschied auf „Tusch“. Tatsächlich vollführte der TG-Angriffsball auf dem Weg ins Aus eine eigenartige Flugkurve. Eine Berührung durch den TSV-Block ließ sich aber auch auf der Videoaufzeichnung nicht eindeutig erkennen. Aufgrund der merkwürdigen Flugbahn des Balles ist die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters allerdings nachvollziehbar. Anstatt des Satzgewinns für Auerbach stand es also 24:24, es war eigentlich noch nichts verloren. Kurze Zeit später ging durch eine unpräzise Annahme direkt zum Gegner (24:25) und ein fehlerhaftes Zuspiel (24:26) der Satz und das Spiel an die Gäste aus Karben.
Es bleibt festzuhalten, dass nicht die TG Karben das Spiel gewannen, sondern die TSV es durch eigene Fehler in den Schlussminuten von Satz 2 und 3 verloren. Darin waren sich Heim- und Gästetrainer sogar einig.
Die TSV muss sich an die eigene Nase packen, die meisten Sätze in dieser Saison gingen aufgrund von individuellen Fehlern oder fehlender Abstimmung verloren. Die muss allerdings auch der sehr ungünstigen personellen Situation geschuldet werden. Hoffentlich ist der Tiefpunkt nun erreicht und es kann bergauf gehen. Eine Trendwende bezüglich Personal als auch bezüglich der Spielergebnisse und Tabellenstand würde den Nerven den Bergsträßer/innen gut tun.
Spielerinnen 1. Damen Auerbach: Lisa Emmrich, Irene Fast, Tanja Heusinger, Laura Kilgus, Monika Liepolt, Yasmin Mohr, Petra Stauch, Carola Zeig.