TSV Rot Weiß Auerbach - Volleyball

Mit Witz und Engagement zum Satzerfolg

Am Sonntag, den 27.2.2005 reiste die 2. Herren zum haushohen Favoriten nach Ober-Roden mit mal wieder nicht mehr als einem kleinen Häufchen von sechs Spielern. Die Rollen waren eigentlich vor dem Spiel klar verteilt: Ober-Roden sollte den Auerbachern eigentlich klar überlegen sein. Doch es kam anders als gedacht.

Schon beim Einschlagen konnte man sehen, dass zwischen den beiden Mannschaften schon ein Klassenunterschied bestand. Kein Wunder, hatten die meisten Auerbacher doch letzte Saison noch in der BFS- gespielt und der Kreisliga gar gegen den Abstieg gekämpft und nur wegen Personalmangel in die Bezirksoberliga „aufgestiegen“. Außerdem wurde Torsten Eberlein, eigentlich gelernter Zuspieler, wegen akuter Unterbesetzung für die Mittelblocker-Postion zwangsverpfllichtet.

Anscheinend hatte man in Ober-Roden das Spiel schon für sich abgehakt und hatte deswegen sehr lässig angefangen. Auch sah es zunächst nach einer klaren Sache für die Ober-Rodener aus. Schnell gingen sie mit 5:1 in Führung. Doch getreu dem Motto „wir haben keine Chance, also nutzen wir sie“ wurde in der Folge verbissen um jeden Ball gekämpft und nie aufgegeben. Und siehe da: Urplötzlich waren es die Auerbacher, die öfter Grund zum Jubeln hatten, denn die körperlich überlegenen Blocker aus Ober-Roden waren nicht in der Lage, die quirrligen und spielfreudigen Angreifer aus Auerbach zu blocken.

Nervosität machte sich bei den Ober-Rodenern breit und schien sie zu lähmen. Unter lauten Jubelschreien und -lachen ging Punkt um Punkt an die Auerbacher. Auf der Tribühne wurde es immer leiser, je mehr die Auerbacher sich freuten. Und so war es dann auch nicht verwunderlich, dass der 1. Satz dann auch hochverdient gewonnen wurde. Die Spieler lagen sich in den Armen, als ob sie bereits das Spiel gewonnen hätten.

Im zweiten Satz spielten die Rot-Weißen leider nicht mehr so konstant, und hatten auch nie eine wirkliche Chance. Er wurde sehr deutlich verloren. Dafür wurde aber im dritten Satz wieder aufgedreht (sowohl von der Stimmung als auch spielerisch). Da war sie wieder, die Lust, Volleyball zu spielen. Und die Auerbacher kämpften wie die Löwen. Der Satz verlief ausgeglichen von den Punkten, ging aber von der Stimmung klar an die Auerbacher. Leider hatte es am Ende dann doch nicht gereicht, um dem Meisteranwärter in der Bezirksoberliga noch einen weiteren Satz abzunehmen trotz einer 22:20 Führung. Durch eine aus Auerbacher Sicht unglückliche Entscheidung des ansonsten souveränen Schiedsgerichts aus Egelsbach kamen die Ober-Rodener wieder heran und entschieden den Satz knapp für sich.

Auch der vierte Satz war sehr umkämpft. Leider merkte man den Auerbachern an, dass sie konditionell nicht so gut drauf waren wie ihre Gegner, aber sie hielten gut mit. Deshalb wurde am Ende das Weltbild wieder „zurechtgerückt“, denn Ober-Roden gewann schließlich mit 3:1.

Aus Auerbacher Sicht war der Spieltag ein voller Erfolg. Wieder konnte ein Satz gegen eine eigentlich überlegene Mannschaft gewonnen werden. Es bestand sogar die Chance auf einen zweiten Satzgewinn, und hätte man dies geschafft, wer weiss, ob die Ober-Rodener dann nicht gänzlich die Nerven verloren hätten …? Vielleicht war es das beste Spiel der 2. Herren in dieser Saison, auf jeden Fall war es für die Beteiligten das mit Abstand lustigste (zumindest für uns).

Die Entdeckung des Tages war aber die Mittelblockerqualitäten von Torsten Eberlein (wie oben schon erwähnt, eigentlich Zuspieler). Auch hat er sich als ausgezeichneter Lambada-Tänzer in Szene gesetzt, als er mal wieder dem gegnerischen Block durch einen gezielten Angriff keine Abwehrmöglichkeit lies. Nach dem Spiel meinte er, dass es ihm aber schon zu denken gäbe, dass die Mannschaft ausgerechnet, wenn er nicht auf der Zuspielerposition spielt, eine dermaßen gute Leistung an den Tag legt. Die gelernten Mittelblocker, die aus familiären oder gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnten, müssen sich auf alle Fälle ihren Platz wieder erarbeiten !

Für Auerbach spielten, sangen und lachten:
Thomas Weber, Josef Kreuziger, Torsten Eberlein, Michael Kunz, Adreas Kraus-Gärtner und Björn Seiffert

Bjoern Seiffert

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