In einem krimi-gleichen Spiel entscheidet die 1. Damen der TSV Auerbach das Kellerduell beim TV Villingen mit 3:2 für sich. Dabei sah zunächst alles nach einem glatten Heimsieg der Gastgeberinnen aus.
Das Spiel gegen den Tabellennachbarn und Schlusslicht TV Villingen war ein wichtiges und richtungweisendes „sechs-Punkt-Spiel“. Beide Mannschaften sind aktuell auf jeden Punkt angewiesen, daher zählen die Punkte im diekten Vergleich gegeneinander um so mehr.
Der Start gelang den Bergsträßerinnen gut, sie gingen zunächst 3 Punkte in Führung. Der TV glich zur Mitte des Satzes aus und zog nun, dank einiger guter Aufschläge und der ein oder anderen unglücklichen Angriffsaktion Auerbachs seinerseits mehr und mehr davon. Auch die Auszeit beim Stand von 14:18 brachte nicht den nötigen Impuls. Villingen gewann Durchgang eins mit 16:25.
Für den zweiten Satz nahmen sich die Gäste vor, taktisch klüger und vor allem nicht mehr auf die Libera aufzuschlagen. Außerdem verabredeten Auerbachs Damen, sich im Angriff noch überzeugender anzubieten – um den gegnerischen Block zu binden und sich gleichzeitig selbstbewusster zu präsentieren. Beides gelang zwar besser als im ersten Durchgang, doch leider passierten durch die Bank mehrere Fehler an unterschiedlichen Stellen: so war mal der Aufschlag im Aus, wurde der Block unabwehrbar angeschlagen, versprang eine Annahme, blieb der Angriff am Block hängen oder landete außerhalb des Feldes. Am Ende waren es ein paar Fehler zu viel, der TV sicherte sich mit Durchgang zwei auch gleich den ersten Punkt der Saison.
Nun gab es nichts mehr zu verlieren für die TSV Damen. Der Start in den dritten Durchgang verzögerte sich aufgrund technischer Probleme mit dem digitalen Spielberichtsbogen um mehrere Minuten. Auerbach nutze die Unterbrechung offensichtlich, um sich mental noch einmal richtig auf das Spiel einzustimmen. Alle feuerten sich nochmal gegenseitig an, erinnerten sich an ihr Können und an das gute Training der letzten Wochen. Von der Bank wurde nun noch energischer gegen die zahlreichen (schätzungsweise 250) Kehlen von der Tribüne geradezu „angeschrien“. Dies und die schon für Satz zwei getroffenen Absprachen zeigten nun Früchte. Kein Ball wurde verloren gegeben, Punkt für Punkt erarbeiteten sich die Bergsträßerinnen und jeder einzelne wurde abgefeiert. Geniale Angriffe, insbesondere der beiden Außenangreiferinnen Doro Frühwirth und Laetitia Holz wurden im Feld versenkt. Und auch Mara Weber, die zwischendurch ein paar unglückliche Aktionen hatte, trat wieder in alter Stärke am Netz und im Angriff auf. Auerbach gewann den Satz verdient mit 25:18.
Nichts für schwache Nerven war dann der vierte Satz. Die TSV Damen legten nun in der Abwehr nochmal eine Schippe drauf, im Angriff kamen ein paar richtig gute Aktionen hinzu. Villingens Block hatte seine liebe Mühe, das Zuspiel von Monika Liepolt zu lesen und an der richtigen Stelle den Doppelblock zuzumachen. Dafür landeten aber auch die Gastgeberinnen immer wieder ihre Punkte mit starken Angriffen von Außen und aus dem Rückraum. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, lange Ballwechsel dominierten den Spielverlauf. Bis auf die kurze 6:5 Führung nach einer 5er-Aufschlagserie von Doro Frühwirth lag Auerbach nahezu durchweg rund drei Punkte zurück (8:11, 20:23). Sich wild anfeuern, jede gelungene Aktion bissig feiernd kämpften sich die Gäste nun aber heran und markierten den 23:23 Ausgleich. Den ersten Satz- und Matchball hatte dann allerdings Villingen, Auerbach glaubte weiter an sich, wehrte ab, ging seinerseits in Front und notierte am Ende den 27:25 Erfolg.
In den Tie-Break startete Auerbach gleich mit einem 4:0 Vorsprung. Doch der Krimi ging weiter. Villingen glich noch vor dem Seitenwechsel zum 7:7 aus und blieb den Gästen unmittelbar auf den Fersen. Doch die Bergsträßerinnen blieben weiter konzentriert und motiviert bis in die Haarspitzen und belohnte sich am Ende mit dem 15:13 Satz- und Spielgewinn, welcher freudig und etwas heiser umjubelt wurde.
Absolut verdient holte sich wieder einmal Doro Frühwirth die goldene MVP-Medaille ab.
Villingens Trainer lobte nach dem Spiel Auerbachs variantenreiches Angriffsspiel sowie das gute Block-Anschlagen, mit dem seine Mannschaft ihre liebe Mühe hatte. Zusätzlich war er vom „Biss“ der TSV Damen, dem unbedingten Willen, den Ball noch zu spielen, beeindruckt.
Diesen Elan gilt es nun beizubehalten. Kommendes Wochenende ist noch einmal Spielpause, bevor es dann am 10.12. zuhause im letzten Spiel der Hinrunde gegen Umkirch geht (Halle am Weiherhausstadion Bensheim, Spielbeginn 15:30 Uhr).
Mannschaftsliste TSV Auerbach
- 9, Anna Beck
- 2, Karoline Dietz
- 1, Franziska Edmaier
- 7, Dorothee Frühwirth
- 8, Laetitia Holz
- 3, Monika Liepolt
- 11, Inga Pfenning
- 4, Merle Rosenkötter
- 10, Chantal Schirmer
- 12, Petra Stauch
- 6, Mara Weber
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