In der aktuellen Saisonzeitschrift liest sich für die BFS-Mixed: „Jünger… und natürlich schöner (oder will da jemand widersprechen)“. Nach dem aktuellen Spieltag am 28. September muss man wohl auch dem jünger, zumindest im Sinne von fitter, widersprechen. Aber der Reihe nach.
Zum ersten Heimspieltag der Saison trat die TSV Auerbach Mixed mit voller Kapelle an. Der Spielberichtsbogen war bis auf den letzten Platz gefüllt, sodass sogar zwei Spieler nur in jeweils einem Spiel mitwirken konnten. Der Ausweg aus dieser Teilzeitbeschäftigung wäre die Besetzung der Libero-Position gewesen. Dieses Opfer erschien dann doch zu groß. Insgesamt sechs Zuspieler*innen waren dabei (Nummer 7 zog wegen Überfüllung zurück). Optimale Voraussetzungen für einen schönen, „jungen“ Volleyballnachmittag.
Die Hochschule Darmstadt, erste Gegner des Tages, war nur mit sieben Spieler*innen angereist. Das Semester beginnt erst im Oktober. Beim Einschlagen machten die Darmstädter ordentlich Alarm am Netz. Coach Gero gab die Taktik vor: Von Anfang an mit dem Aufschlag ordentlich Druck machen. Sabrina, Tony und Stefan hörten auf ihren Coach, sodass die TSV relativ schnell mit einer komfortablen Führung im Rücken agierte. Auch die Lufthoheit am Netz lag auf Auerbacher Seite, der erste Satz wurde deutlich gewonnen (25:14). Was passiert, wenn man nur etwas lockerer lässt, zeigte sich im zweiten Satz: Die Darmstädter, die auch gut aufschlagen können, holten sich diesen in der Verlängerung mit 29:27. In Satz 3 (25:13) und 4 (25:17) spielte die Auerbacher Sechs wieder konzentrierter, womit auch die Überlegenheit im Angriff und im Block-Abwehr Verbund zurückkehrte und die ersten drei Punkte des Tages nach Auerbach gingen. Wir freuen uns schon auf das Rückspiel, indem die Darmstädter vermutlich mit mehr als sieben Spieler*innen und gut eingespielt aufschlagen werden.
Im zweiten Spiel ging es gegen Großostheim, immerhin Meister der Vorsaison. Letztes Jahr entführten die Großostheimer nach einem spannenden Spiel zwei Punkte aus Auerbach. Besonders im Angriff kann das Team aus dem Nachbarbundesland ordentlich drauf hauen. Auerbach war also gewarnt. Umso überraschender, dass der erste Satz recht deutlich (25:15) gewonnen wurde. O-Ton Großostheim: „Die bringen jeden Ball zurück“. Die Gäste steigerten sich im zweiten Satz, Auerbach hielt sein Level, sodass sich ein spannendes und ansehnliches Spiel entwickelte. Das freut die Fans. Durch hohen Einsatz in Block und Abwehr und solide Durchschlagskraft in Angriff und Aufschlag gewann der TSV auch den zweiten Satz (25:22). Leider schafften es die Auerbacher nicht, dieses Level zu halten. Da die Spielerwechsel an diesem Tag nicht die nötige Entlastung und Belebung des Spiels brachten, war den vier Angreifer*innen die Müdigkeit zunehmend anzumerken. Dadurch begünstigt und durch eine Umstellung gelang es den Großostheimern, ihren Star-Angreifer, der in den ersten beiden Sätzen kein Faktor war, besser ins Spiel einzubinden – und der lieferte ab. Früh lief Auerbach einem Rückstand hinterher und es fehlte die Kraft, diesen zu drehen (13:25). Ähnliches Bild im vierten Satz: Früh lag die TSV zurück und mit weiter schwindenden Kräften war nix mehr zu holen (12:25). Ein Schritt langsamer, ein bisschen ungenaueres Spiel und der Großostheimer Block bekam zugriff auf die Auerbacher Angriffe. Die Belastung von inzwischen acht gespielten Sätzen war dem Team deutlich anzusehen. Über den fünften Satz bleibt zu sagen, dass Hannah ihr Debüt für die TSV Mixed gab und Eva auf der ungewohnten Außen-Position ihr Bestes gab. Leider genügte das nicht, die Erschöpfung der anderen zu kompensieren (7:15).
Die Stimmung nach dem Spiel war trotzdem gut. Schließlich hatten die Auerbacher über weite Strecken gezeigt, dass sie tollen Volleyball spielen können. Und im fortgeschrittenen Volleyball-Alter reicht die Power halt nicht mehr für neun Sätze. Spaß gemacht haben die Spiele enorm und das ist, worauf es in der BFS-Liga ankommt. Und im Rückspiel in Großostheim werden es ja maximal 5 Sätze.
Vielen Dank auch an die Fans Matthias, Ulrike, Hans und Christoph, der extra aus dem schweizer Exil angereist war.
Für die verjüngte aber nicht junge TSV Auerbach spielten: Eva Borowsky, Karla Dietsch, Tony Fan, Christof Fuchs, Sabrina Köhler, Stefan Koppermann, Stephan Lies, Gero Lustig, Hannah und Nadine Pfeifer, Kristina Sinemus, Ina und Achim Vogt
Bericht: Stefan Koppermann
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