TSV Rot Weiß Auerbach - Volleyball

U20 verpasst Medaille beim Hessenjugendpokal

Am vergangenen Sonntag (4.2.18) erreichte die weibliche U20-Mannschaft der TSV Auerbach beim in Marburg ausgetragenen Hessenjugendpokal den etwas enttäuschenden sechsten Platz.

Nach einer durchwachsenen Vorrunde mit je einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt und einer Niederlage gegen TV Fulda Horas musste sich die Bergsträßerinnen in der entscheidenden Überkreuzrunde dem späteren Hessenjugendpokalsieger TV Waldgirmes knapp im Tiebreak geschlagen geben. In der Platzierungsrunde konnte Auerbach dann schließlich nach einer 0:2 Niederlage gegen TG Bad Soden II nur noch einen Satz gegen den SC Königstein für sich entscheiden und erreichte schlussendlich den sechsten Platz.

Nachdem die Teilnahme bei der Hessenmeisterschaft knapp verpasst wurde und die Auerbacherinnen als topgesetzte Mannschaft zum Hessenjugendpokal reisten, hatten sich viele im Vorfeld zumindest eine Medaille erhofft. Doch dieses Vorhaben stand von Anfang unter keinem guten Stern: Nachdem Mittelblockerin Mimi Harks privat verhindert war, musste auch Außenangreiferin und Annahmespezialistin Sinah Düringer am Vorabend erkrankt absagen. Zudem verletzte sich Zuspielerin Katharina Merk beim Aufwärmen vor dem ersten Spiel. Nicht über die volle Distanz einsatzfähig waren Mittelblockerin Florida Xhemali und Leonie Konietzka (universal), die zuletzt an Schuler- bzw. Rückenproblemen laborierten, sowie die im Mittelblock und Diagonal variabel einsetzbare Karolina Müller, welche aufgrund einer OP in diesem Jahr erst zwei Mal trainieren konnte.

Trotz aller Schwierigkeiten startete Auerbach sehr souverän ins erste Spiel gegen Eintracht Frankfurt und führte schnell 21:8 im ersten Satz. Etwas nachlässig in der Annahme ließ man den Gegner noch herankommen, der Satz wurde aber ungefährdet mit 25:20 gewonnen. Auch im zweiten Satz war Auerbach zunächst vorne (9:5), konnte sich aber dann zu oft nicht aus der Annahme befreien und musste den Satz 20:25 abgebeben. Im Tiebreak spielte Frankfurt zunächst wie entfesselt, Auerbach wie gelähmt, konnte dann aber zum Seitenwechsel einen drei Punkte Rückstand drehen und den kleinen Vorsprung bis zum Satzende (16:14) halten. Kurios für alle Beteiligten war dabei ein Punktgewinn kurz vor dem Satzende, als die gegnerische Zuspielerin wegen Beleidigung mit der roten Karte (Spielzugverlust) bestraft wurde, bei Jugendmeisterschaften für alle ein Novum.

U20 Jawoll
Jawoll!

Nach dem glücklichen Sieg im ersten Spiel stand das zweite und zugleich letzte Vorrundenspiel gegen TV Fulda Horas an, die sich in ihrem ersten Spiel ebenfalls knapp gegen Frankfurt durchgesetzt hatten. Auerbach begann wieder souverän, blieb diesmal konzentriert bis zum Schluss und holte den ersten Satz klar mit 25:11. Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs haperte es allerdings wieder in der Annahme und die Bergsträßerinnen spielten trotz des klar gewonnen ersten Satzes mit zu wenig Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Mit ungenauen ersten Bällen und zu mut- und damit harmlosen Angriffen wurde der Gegner regelrecht aufgebaut und der Satz klar 15:25 abgegeben. Wieder musste der Tiebreak entscheiden, wieder wechselte Auerbach mit einem kleinen Vorsprung die Seiten, doch diesmal konnten die Auerbacher Mädels gegen Satzende nicht ihr bestes Volleyball abrufen und gaben den Satz und damit das Spiel 11:15 ab.

U20 Die Wand wartet
Die Wand wartet

Die Enttäuschung über die eigene Leistung sowie die vergebene Chance auf den leicht möglichen ersten Platz in der Gruppe und den damit verbundenen leichteren Gegner in der entscheidenden Überkreuzrunde konnte Auerbach nicht schnell genug überwinden. Sie mussten direkt im Anschluss gegen den Sieger der Gruppe C (TV Waldgirmes) antreten. Bei der Qualifikation zu den Hessenmeisterschaften konnte Waldgirmes in der Vorrunde noch locker geschlagen werden, allerdings unter anderen Voraussetzungen. Im Gegensatz zum vorangegangenen Turnier konnte Waldgirmes nun auf Spielerinnen der dritten Frauenbundesliga zurückgreifen, während Auerbach nach der verkorksten Vorrunde verunsichert war. So begannen die Bergsträsserinnen zwar solide, aber zu zurückhaltend und liefen von Beginn an einem Rückstand hinterher. Mitte des Satzes fingen sich die Auerbacherinnen und kamen von 8:16 auf 14:17 heran. Doch erneute Probleme in der Annahme gegen die nun allerdings auch guten Aufschläge der Drittliga-Spielerin aus Waldgirmes führten zu einer am Ende deutlichen 16:25 Niederlage im ersten Satz. Im zweiten Satz gestaltete sich das Spiel ausgeglichener. Zwar legte Waldgirmes immer wieder mit ein paar Punkten vor, doch Auerbach kam jedes Mal wieder heran. Die Annahme um Libera Lotte Wenderoth blieb stabil und gegen Satzende konnte Eurona Spahiu über die Mitte mit präzisen Lobs mehrmals punkten. Auerbach führte plötzlich 22:20. Doch wie schon den ganzen Tag führte das nicht zu mehr Selbstvertrauen, sondern es schlichen sich wieder kleine Unsicherheiten ein. Bei 22:23 halfen dann aber eine Auszeit und die Einwechslung von Erza Spahiu auf der Außenangriffsposition, um die letzten drei Punkte und damit den zweiten Satz zu holen. Einen frühen Rückstand (1:6) im Tiebreak holte Auerbach schnell wieder auf und ging mit einer Führung in den Seitenwechsel. Beim Stand von 12:10 waren die Medaillenränge in greifbarer Nähe doch trotz stabiler Annahme kam der Angriff nicht zum Erfolg und der Satz ging 12:15 an den späteren Turniersieger Waldgirmes.

U20 Gleich krachts
Gleich krachts…

Damit war das Ziel „Medaille“ verfehlt worden, in den letzten beiden Spielen ging es „nur“ noch um die Plätze vier bis sechs. Immerhin gab es nach drei Tiebreak-Spielen hintereinander die einzige „Pause“, als Auerbach das Spiel der beiden Gegner in den Spielen um die Plätze zwischen TG Bad Soden II und SC Königstein pfeifen musste. Hier setzte sich Königstein klar durch.

U20 Anlauf
Anlauf

Gegen Bad Soden merkte man Auerbach die physisch aber auch psychisch anstrengenden Spiele an. Einige Spielerinnen brauchte eine Pause, im Zuspiel wurde von 5-1 auf 4-2 umgestellt, Zuspielerin Luca Düringer bekam nach den langen und anstrengenden Spielen Unterstützung durch Marie-Sophie Eckert, die zu ihrem ersten Einsatz in der diesjährigen U20 kam. Die Auerbacherinnen spielten sehr engagiert, aber glücklos, zwar mit viel Kampfgeist, aber mit zu wenig Selbstvertrauen in Spielaufbau und Angriff und verlor beide Sätze (21:25 und 16:25).

Im letzten Spiel gegen Königstein wurde nun mit Mittelblockerin Florida Xhemali Auerbachs stärkste Angreiferin endgültig geschont. Dann verletzte sich Mannschaftsführerin Hannah Kuch bei einer Abwehraktion am Ellenbogen und die erst 14-jährige Theresa Wenderoth kam zu ihrem ersten Einsatz. Mit einer starken Aufschlagserie führte sie sich gut ein, Auerbach holt einen 7-Punkte-Rückstand (13:20) auf und gewann den ersten Satz 25:22. Im zweiten Satz schwanden dann aber die Kräfte und nachdem auch Eurona Spahiu bei einer Abwehraktion unglücklich auf die Hüfte aufschlug waren die Wechseloptionen erschöpft. Mit 13:25 ging zunächst der zweite Satz, mit 6:15 dann auch der Tiebreak an Königstein.

U20 Annahme kommt
Annahme kommt

Nach rund 11 Stunden in der Halle und knapp fünf Stunden reiner Spielzeit in 5 Spielen und 14 Sätzen waren die Auerbacher Mädels unabhängig von der Platzierung froh, dass der Spieltag zu Ende war.

Für die TSV Auerbach spielten: Luca Düringer, Marie-Sophie Eckert, Leonie Konietzka, Hannah Kuch, Katharina Merk, Karolina Müller, Erza Spahiu, Eurona Spahiu, Lotte Wenderoth, Theresa Wenderoth, Florida Xhemali. Trainer: Willi Zeig.

Endergebnis des Hessenjugendpokals der U20 weiblich:

  1. TV Waldgirmes
  2. BG Marburg
  3. TV Fulda Horas
  4. SC Königstein
  5. TG Bad Soden II
  6. TSV Auerbach
  7. Eintracht Frankfurt
  8. TG Rüsselsheim
  9. TS Bischofsheim

 

 

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